
Defibrillatoren
Neben langsamen (bradykarden) Herzrhythmusstörungen gibt es auch schnelle (tachykarde) Herzrhythmusstörungen (Kammertachykardien, Kammerflimmern), die unbehandelt zu einem Herz-Kreislaufstillstand („plötzlicher Herztod“) führen können.
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Implantation von Transvenösen Defibrillatoren (ICDs)

Was ist ein ICD (automatischer Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator?
Neben langsamen (bradykarden) Herzrhythmusstörungen gibt es auch schnelle (tachykarde) Herzrhythmusstörungen (Kammertachykardien, Kammerflimmern), die unbehandelt zu einem Herz-Kreislaufstillstand („plötzlicher Herztod“) führen können. Risikofaktoren für den „plötzlichen Herztod“ sind (zum Beispiel) eine hochgradig eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens, bestimmte angeborene Herzerkrankungen sowie ein bereits überlebter „plötzlicher Herztod“.
Ein eingesetzter Defibrillator erkennt die Herzrhythmusstörungen und kann diese entweder schmerzlos und vom Patienten unbemerkt durch Überstimulation (sogenanntes anti-tachykardes Pacing) oder durch Schockabgabe (Defibrillation, schmerzhaft) beenden und den Herzrhythmus wieder normalisieren. Aufgrund der dafür benötigten Energie ist das Aggregat eines Defibrillators etwas größer als ein herkömmlicher Herzschrittmacher. Alle implantierbaren Defibrillatoren beinhalten immer auch eine Schrittmacherfunktion.
Wie werden Defibrillatoren (ICDs) implantiert?
Ähnlich wie ein Herzschrittmacher wird der klassische transvenöse Defibrillator in örtlicher Betäubung und zusätzlich mit schläfrig machenden Medikamenten in eine Gewebetasche unter die Haut oder zwischen den Brustmuskel unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. Über die zum Herz führenden Venen wird eine Defibrillator-Sonde (1-Kammer ICD) bzw. zwei Sonden (2-Kammer ICD) in das rechte Herz vorgebracht und (mittels Schraubmechanismus) an der Herzinnenhaut verankert.
Die Nachsorge und Kontrolle der Defibrillatoren erfolgt in festen Zeitabständen (alle 4 bis 6 Monate) in unserer Herzschrittmacher-Ambulanz oder beim niedergelassenen Kardiologen.
Implantation von subkutanen Defibrillatoren (S-ICDs)

Was ist ein subkutaner Defibrillator (S-ICD)?
Ebenso wie transvenöse Defibrillatoren erkennt der subkutane ICD auftretende schnelle (tachykarde) Herzrhythmusstörungen und kann diese durch Abgabe von Stromimpulsen beenden. Eine im Herzen befindliche Sonde wie beim klassischen transvenösen Defibrillator ist nicht erforderlich, da die Sonde stattdessen unter der Haut im Fettgewebe platziert wird. Anders als beim transvenösen ICD-System wird das Aggregat nicht unterhalb des Schlüsselbeins, sondern auf der linken Seite der Brust neben dem Brustkorb implantiert. Allerdings kann der subkutane ICD im Gegensatz zum transvenösen ICD auftretende schnelle (tachykarde) Herzrhythmusstörungen nicht durch das schmerzlose Verfahren der Überstimulation (sogenanntes anti-tachykardes Pacing), sondern nur durch Schockabgabe (Defibrillation, schmerzhaft) beenden. Darüber hinaus besitzt der subkutane ICD im Gegensatz zu den transvenösen ICDs keine Schrittmacherfunktion, so dass diese Systeme für Patienten mit langsamen (bradykarden) Herzrhythmusstörungen nicht geeignet sind.
Wie werden subkutane Defibrillatoren (ICDs) implantiert?
Der subkutane ICD wird in örtlicher Betäubung und zusätzlich mit schläfrig machenden Medikamenten implantiert. Das Aggregat wird an der linken Brustkorbwand zwischen den Brustmuskeln eingesetzt. Die Sonde wird unter der Haut entlang des Brustbeins und im weiteren Verlauf unterhalb des Rippenbogens entlangziehend implantiert und mit dem S-ICD Aggregat verbunden. Das Herz und das Gefäßsystem bleiben dabei unangetastet. Zur Überprüfung der Funktion des S-ICDs wird im Rahmen des Eingriffes eine schnelle Herzrhythmusstörung (Kammerflimmern) ausgelöst, um die Funktion des S-ICDs zu überprüfen.
Die Nachsorge und Kontrolle der subkutanen Defibrillatoren erfolgt in festen Zeitabständen (alle 4 bis 6 Monate) in unserer Herzschrittmacher-Ambulanz.